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Das Entscheider-Briefing für den Mobilitätssektor, 19.10.2020 |
Sehr geehrte Frau Angeloo, wir feiern heute Scheuer-Festspiele in Tagesspiegel Background – dabei spielt der Untersuchungsausschuss keine Rolle, versprochen! Zunächst befasst sich Jens Tartler mit dem jüngsten Gesetzentwurf aus dem Haus des Verkehrsministers zum autonomen Fahren. In dem Paragrafenwerk verbergen sich sehr interessante Regelungen darüber, wie die Roboautos mit brenzligen Situationen umgehen sollen. Außerdem wird die Rolle der Steuerzentrale präzisiert, in der keine Roboter sitzen sollen, sondern Menschen aus Fleisch und Blut. Im Nachrichtenteil geht es um Scheuers neuen Anlauf für eine Revision der Eurovignetten-Richtlinie. Mit der Ausdehnung der Maut auch auf Pkw war der deutsche Minister bekanntlich gescheitert, jetzt möchte er die Regeln für die Lkw-Maut in der EU auf einen neuen Stand bringen. Wie eine intelligente Pkw-Maut nicht nur in Deutschland aussehen sollte, schreibt Carl-Friedrich Elmer, Projektleiter Verkehrsökonomie beim Thinktank Agora Verkehrswende, in seinem sehr lesenswerten Standpunkt. Einen ganz anderen Aspekt des Scheuerschen Wirkens beleuchtet Thomas Trappe. In seinem aufwendig recherchierten Beitrag schaut er sich die milliardenschwere Beschaffung von Corona-Schutzausrüstung durch die Bundesregierung ganz genau an. In diesem Verfahren spielt der Verkehrsminister eine Rolle. Es sollen natürlich auch Unternehmen aus Bayern zum Zuge kommen. Ein Verleih von Möbeln und Party-Equipment änderte dazu eigens seinen Geschäftszweck. Ganz seriös geht es dagegen im Artikel von Alfons Frese zu. Er hat mit Frank-Jürgen Weise gesprochen. Der langjährige Chef der Bundesagentur für Arbeit soll jetzt nach dem Willen der IG Metall ein Langzeitprojekt anpacken: die Transformation der Autoindustrie vom Verbrennungsmotor zur Elektromobilität. Was er mit dem neuen Beteiligungsfonds namens Best Owner Group (BOG) vorhat, lesen Sie weiter unten. Wir wünschen Ihnen einen guten Start in die Woche! Die wichtigsten Themen im Überblick:
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BMW legt Ethik-Kodex für den Einsatz von Künstlicher Intelligenz fest industrie.de |
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Scheuer nimmt neuen Anlauf bei Eurovignetten-Richtlinie Nachdem Verkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) mit seiner geplanten Ausdehnung der Mautpflicht auch auf Pkw in der EU gescheitert ist, nimmt er jetzt einen neuen Anlauf für eine Revision der Eurovignetten-Richtlinie. Laut einem Papier aus dem Ministerium, das Tagesspiegel Background vorliegt, sieht der Vorschlag für Nutzfahrzeuge eine Differenzierung der Maut nach CO2-Ausstoß oder Vergünstigungen für emissionsfreie Fahrzeuge oder Niedrigemissionsfahrzeuge vor. Außerdem gibt es eine Wahlfreiheit zwischen einem strecken- und zeitbezogenen System. Die Richtlinie ist die europarechtliche Grundlage für die Erhebung von Straßennutzungsgebühren. Eine Revision der Richtlinie wird seit 2017 diskutiert. Der neue Kompromissvorschlag der deutschen Ratspräsidentschaft sieht eine Bemautung von Lkw zwischen 3,5 und 7,5 Tonnen zulässigem Gesamtgewicht vor. Eine unbefristete Ausnahme von der Mautpflicht soll es für Transporte des Werkverkehrs geben, die von Lkw zwischen 3,5 und 7,5 Tonnen durchgeführt werden. Eine Befreiung soll auch für Nullemissionsfahrzeuge bis 4,25 Tonnen gelten. Für Hybrid-Lkw soll die Maut um bis zu 75 Prozent sinken, wenn sie bestimmte Strecken nachweislich emissionsfrei zurückgelegt haben. In verkehrsüberlasteten Gebieten kann die Infrastrukturgebühr um bis zu 50 Prozent angehoben werden. Als Beispiel wird der Brenner genannt. Voraussetzung: Das jeweils betroffene Mitgliedsland stimmt zu. jtr |
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SUVs heimliche Gewinner der Prämie für Elektroautos Von der Umweltprämie für Elektroautos profitieren offenbar vor allem Geländewagenhersteller. Autofirmen kommen laut einer Umfrage der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung“ mit der Produktion von SUVs mit Plug-in-Hybrid-Motoren kaum hinterher, sodass die Lieferzeiten für diese Modelle immer länger werden. Der Grünen-Politiker Cem Özdemir sprach in diesem Zusammenhang von „staatlich subventioniertem Klimabetrug“. „Viele fahren fast ausschließlich mit dem fossilen Verbrenner und nutzen die E-Mobilität nur zur Startbeschleunigung an der Ampel“, sagte Özdemir der Zeitung. „Das hat verheerende Folgen für die Glaubwürdigkeit der Branche und für den Klimaschutz.“ Die Politik sei gefordert. Der FDP-Verkehrspolitiker Oliver Luksic warnte in der Zeitung, die Autoindustrie werde „politisch kaputt reguliert“ und kritisierte ebenfalls die „irre hohen Subventionen“. Es müsse kontrolliert werden, wie stark die Batterie im Alltag tatsächlich genutzt werde. Das Beratungsgremium der Bundesregierung Nationale Plattform Zukunft der Mobilität kritisierte unter Berufung auf Studien, dass Dienstwagen mit Plug-in-Hybrid-Antrieb nur zu 18 Prozent elektrisch bewegt würden (Background berichtete). Die Umweltprämie müsse daher neu justiert werden. AFP |
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Klimaaktivisten wollen BER-Eröffnung blockieren Klimaaktivisten haben zur geplanten Eröffnung des neuen Berliner Flughafens BER am 31. Oktober eine Blockade und weitere Protestaktionen angekündigt. Die Initiative „Am Boden bleiben“ erklärte am Sonntag in Berlin in einer Pressemitteilung, in Zeiten der sich beschleunigenden Klimakrise sei kein Platz für neue Flughäfen. Die Initiative fordert eine drastische Verringerung der Luftfahrt, die Einstellung von Inlandsflügen, ein Ende der Subventionen für die Flugindustrie sowie den Ausbau von klimagerechten Alternativen. Zu den Eröffnungsfeiern ist den Angaben zufolge unter anderem auch eine Demonstration von BUND-Jugend, Fridays for Future und anderen geplant. „Während sich die Klimakrise überschlägt, werden hier Milliarden von Steuergeldern in die klimaschädlichste Form des Reisens gesteckt“, kritisierte Melek Berger von der Initiative „Am Boden bleiben“: „Wir müssen jetzt mit der Mobilitätswende anfangen, das bedeutet: Züge statt Flüge und gute Arbeitsplätze in zukunftsfähigen Bereichen.“ Es gehe nicht darum, „einzelne Flugpassagiere zu blockieren, sondern die ungerechte Bevorteilung der Flugindustrie zu kritisieren“, erklärte Lena Tucnak, auch Sprecherin von „Am Boden bleiben“. „Neben den Milliarden, die in den Bau des BER sowie die kürzliche Rettung der Lufthansa geflossen sind, wird die Flugindustrie zusätzlich indirekt mit 13 Milliarden Euro pro Jahr durch fehlende Kerosin- und Mehrwertsteuern subventioniert“, heißt es in der Pressemitteilung. epd |
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Kommunale Netzwerke für Klimaschutz und Mobilität
Um die Klimaschutz- und Energieeffizienzziele in Kommunen zu erreichen und Erfahrungen weiterzutragen, sind Netzwerke und Arbeitskreise zum Austausch von Praxisbeispielen und zur Unterstützung der Aktivitäten ein wichtiges Instrument. Das Bundesumweltministerium unterstützt im Rahmen der Kommunalrichtlinie den Aufbau und Betrieb von solchen kommunalen Netzwerken. Antragsberechtigt sind natürliche und juristische Personen, die als Netzwerkmanager die fachliche Kompetenz, die erforderliche Zuverlässigkeit sowie ausreichende wirtschaftliche und zeitliche Ressourcen haben, die zum Aufbau und zum Betrieb des Netzwerkes notwendig sind. Gefördert wird
der Aufbau und Betrieb kommunaler
Netzwerke zu den Themenbereichen
Die Förderung erfolgt für die Gewinnungs- und/oder die Netzwerkphase. 1. Gewinnungsphase Gefördert wird
die Gewinnung von Netzwerkteilnehmern. Die Förderquote
beträgt maximal 100 Prozent der zuwendungsfähigen Ausgaben. Die maximale Zuwendung
beträgt 3000 Euro, davon maximal 1000 Euro für Personalausgaben. Der Bewilligungszeitraum
umfasst zwölf Monate. Mindestens sechs Teilnehmer ergeben ein Netzwerk, das eine anschließende Netzwerkphase beantragen kann. 2. Netzwerkphase Gefördert werden Aufbau, Betrieb und Begleitung eines Netzwerks durch ein externes Netzwerkmanagement. Dieses hat sicherzustellen, dass die Teilnahme von mindestens sechs Teilnehmern am Netzwerk vertraglich gesichert ist und ein qualifiziertes Netzwerkteam eingesetzt wird. Die Förderquote für Anträge zwischen 1. August 2020 und 31. Dezember 2021 beträgt maximal 70 Prozent, im ersten Förderjahr maximal 20.000 Euro pro Netzwerkteilnehmenden, danach maximal 10.000 Euro pro Teilnehmenden und Förderjahr. Antragsteller aus den vier Braunkohlerevieren, die im Abschlussbericht der Kommission „Wachstum, Strukturwandel und Beschäftigung“ geografisch definiert sind, können eine um 15 Prozentpunkte erhöhte Förderquote beantragen. Dies gilt aber nur, sofern alle Netzwerkteilnehmenden in den genannten Braunkohlerevieren ansässig sind Der Bewilligungszeitraum umfasst 36 Monate. Antragsverfahren
Förderanträge können beim Projektträger Jülich über das elektronische Antragssystem easy-online schriftlich eingereicht werden. Interessenten können auf einen Beratungs-Service für Antragstellende zurückgreifen. Peter Crain |
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- Fotohinweise - Agora Verkehrswende (Carl-Friedrich Elmer), promo (Stefanie Bremer) |
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